2018… das war für uns ein Jahr der neuen Wege. Aus dem Duo wurde ein Ensemble und auch wenn wir nicht alle miteinander spielen, stehen wir dennoch gemeinsam hinter dem, was wir zur Zeit tun. Anke Gießmann kam als „schulkonzertrettende“ Pianistin dazu, Susanne Krumpfer pausiert im aktiven Geschehen und widmet sich ihrem Lehrerstudium und ihrer vierten Klasse in einer kleinen Schule auf dem Land. Die Flöte-Harfe-Konzertprogramme ruhen.


Nahezu nahtlos konnten wir alle Schulkonzertanfragen des Jahres spielen. Anke übernahm innerhalb weniger Wochen fast alle Programme und auch den schwierigen Puppenspielanfang mit der quirligen Ente und dem traurigen Friedemann meisterte sie. Wir erlebten wieder sehr neugierige Kinder, die sich mühelos in die Welt der musikalischen Fantasie entführen ließen.
Ob nun unterm Basketballkorb in Turnhallen, im Speisesaal oder im wunderbaren Saal des Sorbischen Museums in Bautzen, mit ein bisschen Fantasie verwandelten sich alle Räume in Schauplätze unserer Geschichten und schnell sind alle in Musik und Worten versunken. Wie oft wurde uns wieder deutlich, dass es nicht auf Äußerlichkeiten ankommt, sondern auf die Inhalte. Was Musik doch vermag!
Unser besonderer Dank gilt dem Kreisentwicklungsamt Bautzen und besonders Frau Kühn, die die Anfragen der Schulen sammelt und die Kontakte zu uns herstellte. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit auch in 2019.
Wir sind viel herumgekommen, sahen viele Schulen. Alte, ehrwürdige Gebäude, Plattenbauten aus DDR-Zeiten, Neubauschulen aus jüngster Zeit… viele Lehrer begegneten uns… wir stellten uns auf viele Kinder oder wenige Kinder ein. Aber egal, wie viele Kinder da waren, eines brauchen wir immer: eine Tonanlage zur Verstärkung, damit man auch das geflüsterte Wort noch gut in der letzten Reihe in der schallgedämpften Turnhalle hören kann. Und da begegneten uns große Unterschiede. Nicht jede Schule ist technisch so gut ausgestattet, uns so eine Anlage bereitzustellen. Manchmal plagten wir uns ohne Verstärkung, weil die Gerätschaften aus grauen Vorzeiten nahezu unbrauchbar waren und wir rätselten, wie in diesen Schulen große Schülerversammlungen abgehalten werden. Armes Sachsen. Da wir uns das nicht länger zumuten wollen, investierten wir schließlich unser Honorar in eine eigene Anlage, unterm Strich blieb nicht viel übrig. Wir werden die Nutzung in Zukunft in Rechnung stellen müssen, haben aber nun die nötigen Voraussetzungen, dass wir verstanden werden. Denn das ist wichtig!
In Zeiten, wo diejenigen die meiste Aufmerksamkeit bekommen, die am lautesten und vielleicht auch am negativsten herumkrakeelen und damit soviel zerstören, stellt sich für uns immer wieder die Frage, ist das, was wir tun, für andere überhaupt sichtbar? Dass die Kinder uns im Konzert wahrnehmen, ist ja klar, die Lehrer auch. Die begeisterten Rückmeldungen geben uns Mut, weiterzumachen. Ob die Eltern von den Konzerten erzählt bekommen, hängt von den Kindern und ihrer nachhaltigen Begeisterung ab. Bisher bekamen wir ein paar mal Bilder und Fragen per Mail zugeschickt (wir ermuntern immer dazu und geben den Lehrern unsere Kontaktdaten). Wo wir einmal waren, kommen auch immer wieder Anfragen (an manchen Orten sind wir schon zum dritten Mal gewesen). Alles ohne viel Werbung, es spricht sich einfach nur herum. Nur, wie spricht es sich noch weiter herum? Wie sprechen sich nicht nur Programmnamen und Angebote herum, sondern auch die vielen kleinen Inhalte, die man vielleicht nicht auf den ersten Blick sieht? Seit 2014 twittern wir, seit einiger Zeit sind wir auch auf Instagram. Wir bemühen uns, den Blog hier zu füttern (was uns in Zukunft noch öfter gelingen sollte). Es ergibt sich einiges an Interaktion, aber Kontakte vor Ort haben sich dadurch nur wenige ergeben, dafür aber andere interessante Dinge. Die Frage bleibt: Lohnt sich das? Was wollen wir auf diesen Kanälen überhaupt erreichen?
Ich (Susanne Schneider) persönlich finde: Ja, diese Kontakte brauchen wir. Ich sehe mich durch das Verfassen dieser kleinen Beiträge immer wieder gezwungen, das Erlebte kurz zu reflektieren, für mich aufzubereiten und mich zu fragen, was könnte andere davon interessieren? Oft ergeben sich kurze Replies, die mich wieder irgendwo anders zum Nachlesen bringen, wodurch mir vielleicht wieder Neues begegnet. Reichweite ist mir dabei nicht so wichtig wie die Qualität der Kontakte. Diese Art „Aufmerksamkeit“ schätze ich sehr, ich wünschte mir nur, mehr Leute aus Sachsen hätten den Mut (und oft auch die Möglichkeit – meine Güte, wie oft erleben wir in den Gegenden um Bautzen diese Netzwüste! Zum schämen!), diese Kanäle zu nutzen. Wenn wir davon erzählen, schlägt uns allerdings oft Angst und viel Unkenntnis, schnelles Abwinken, ja fast Desinteresse entgegen. Schade, es steckt ja doch einige Mühe darin. Ich werde aber nicht aufgeben und denke momentan darüber nach, wie man die Leute mehr dafür begeistern kann, denn gemeinsam über Kultur im weitesten Sinne zu diskutieren ist doch ganz wundervoll und dass das auf diesen Kanälen möglich ist, erfahre ich auf meinem persönlichen Account tagtäglich.

Das waren Gedanken, die mir persönlich zu Beginn dieses Jahres durch den Kopf gehen. Beginnen wir nun gemeinsam das neue Jahr und bringen wieder viele schöne Dinge auf den Weg! Wir lesen uns!
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